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Fougère: Was wirklich hinter der klingenden Duftfamilie steckt
Fougère Düfte faszinieren seit über einem Jahrhundert Menschen auf der ganzen Welt. Kein Wunder, denn die holzig-erdige Duftfamilie steckt voller olfaktorischer Genüsse und zelebriert ihre eigene Vielfalt. Du liebst komplexe und vielschichtige Kompositionen? Dann bereichert ein Fougère Parfum deine Duftkollektion mit Eleganz und Unabhängigkeit. Klingt spannend? Dann begib dich mit uns auf Spurensuche und erforsche den Mythos Fougère.
20. November 2023 • 4 Min. Lesezeit
Inhaltsverzeichnis
Fougère und seine beeindruckende Geschichte
Auch wenn Fougère ursprünglich als Herrenduft galt: Lass dich davon nicht beirren. Lies stattdessen gerne weiter und erfahre, warum Fougère Düfte für Damen und Herren alle Nasen gleichermaßen beeindrucken.
Der Begriff Fougère stammt aus dem Französischen und bedeutet Farn. Diese robuste Pflanze mag sich hübsch auf dem Fenstersims machen – aber sie verströmt keinen signifikanten Duft. Wenn wir also dem Fougère Parfum auf die Spur kommen wollen, müssen wir tiefer in der Geschichte der Parfümerie graben.
Die Ursprünge der Fougère Düfte liegen im Jahr 1882 in Paris, dem damaligen Zentrum der Parfumindustrie und bei einem herausragenden Mann, der einer der angesehensten Parfumeure in Frankreich war.
Paul Parquet – die Nase hinter dem ersten Fougère Parfum
Als Chef-Parfumeur und Teilhaber des weltberühmten Hauses Houbigant stand Paul Parquet vor der Herausforderung, etwas Neues, Unbekanntes, noch nie Erschnuppertes auf den Markt zu bringen.
Damals wurden Düfte aus der Natur möglichst nah am Original imitiert. Dies brachte selbst den kreativsten Parfumeur irgendwann an seine Grenzen. Doch Paul traute sich als erste „Nase“, mit dieser Tradition zu brechen und synthetisch hergestellte „Fantasienoten“ einzuführen.
Daraus entstand das Parfum Fougère Royal. Die Besonderheit: Als erster Duft der Welt enthielt es synthetisches Cumarin. Dieser Duftstoff brachte eine heuartig-frische Note ins Spiel, die gemeinsam mit Lavendel und Bergamotte alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte.
Was Paul Parquet damals noch nicht bewusst war: Seine Kreation Fougère Royal sollte namensgebend für eine ganze Duftfamilie sein und damit die Welt der Parfümerie revolutionieren.
Was ist Fougère? Die faszinierende Duftfamilie im Detail
Parfums sind so individuell und vielschichtig wie das Leben selbst. Doch innerhalb der Duftfamilie folgen sie bestimmten Regeln und Zusammensetzungen. Die Rede ist von den sogenannten Akkorden, die eine grobe Richtung vorgeben und die jeweilige Duftfamilie charakterisieren.
Fougère besteht dabei aus:
30 % Lavendelakkord
30 % holziger bzw. moosiger Akkord (z. B. Eichenmoos oder Pinie)
20 % Geraniumakkord
10 % Salicylat Akkord
10 % Cumarin
Zugegeben, das klingt sehr theoretisch. Aber bei genauerer Betrachtung enthüllt sich die Harmonie hinter den Akkorden. Während die Kopfnote mit würzig-grünen Kräuternoten die Sinne betört, entwickelt sich in der Herznote der holzig-süße Cumarinklang.
Fougère wird auch oft als Duftfamilie der Gegensätze bezeichnet. Denn die Kompositionen duften intensiv, ohne dabei aufdringlich zu sein. Sie unterstreichen die eigene Persönlichkeit auf natürliche, aber kraftvolle Weise. Es ist das Spiel zwischen warmen und kalten Essenzen, süßen und holzigen Noten. Ein Tanz zwischen würzigen Aromen und sinnlicher Animalität. Vielleicht ist das der Grund, warum Fougère Düfte eher den Herren zugeordnet werden?
Moderne Duftkategorien: Fougère im Wandel der Zeit
Auch Düfte unterliegen einer natürlichen Weiterentwicklung. Deswegen sind mittlerweile mehrere Kategorien an Fougère Parfums auf dem Markt. In der Basis klassischer Fougèreakkord, doch in den leichteren Tönen wurde ihnen eine weitere Facette spendiert. Wenn dir diese Duftfamilie grundsätzlich zusagt, kannst du hier noch die ein oder andere Perle für deine Duftkollektion entdecken.
Dazu zählen:
Aquatisch: Die eher schwere, erdige Fougère Basis wird von einem frischen, sportlich anmutenden Aqua-Akkord aufgelockert.
Würzig: Pikante Gewürze wie Oregano, Piment oder Pfeffer runden die Komposition kraftvoll ab.
Aromatisch: Zitrusartige Klänge und kräftige Essenzen aus Rosmarin oder Thymian ergeben einen völlig neuen Duftansatz.
Exotisch: Warme Komponenten wie Vanille, Oud oder Moschus verleihen dem erdigen Fougère noch mehr Tiefe und Mystik.
Exklusive Brands wie Dior, Paco Rabanne, Tom Ford oder Calvin Klein spielen in ihren Bestseller Düften gerne mit den Fougère Akkorden. Manchmal werden sie zusammenfassend auch als „Barbershop“ Düfte bezeichnet, da die Duftfamilie früher tatsächlich als Aftershave verwendet wurde.
Entdecke modere Fougère Düfte
Fougère Düfte erkennen – geht das überhaupt?
Als Laie ist es nicht ganz so einfach, einen Fougère Duft eindeutig zu benennen. Du benötigst schon eine sehr sensible Nase, um die einzelnen Komponenten zu erschnuppern. Die vielen Abwandlungen erschweren die eindeutige Zuordnung zusätzlich. Doch zwei Aspekte haben alle Fougère Parfums gemeinsam.
Eine erdige Basis: Stelle dir diesen Duft wie eine Brise Waldluft vor. Irgendwie natürlich grün, aber dennoch aromatisch, mit einem Hauch von Wildnis.
Eine deutlich süße Herznote: Es ist der Gegensatz zwischen erdig und süß, der den Fougère Duft ausmacht. Deswegen nimmst du diese Komponente nach ein paar Minuten immer deutlicher wahr.
Weitere Facetten fallen unterschiedlich aus. Je nach Marke und Variante mal blumiger, mal fruchtiger oder würziger. Desto intensiver du dich mit der Materie beschäftigst, je eher wirst du einen Fougère Duft erkennen können.
Doch das Schöne ist die Vielfalt, die dir diese Duftfamilie bietet. Fougère verleiht dir eine besondere Aura, die auch von deinem Umfeld bemerkt wird. Dosiere daher eher vorsichtig, damit die faszinierende Wirkung erhalten bleibt.
Übrigens: Es gibt mehr Fougère Parfums, als du denkst. Vielleicht hast du schon lange einen Vertreter der Duftfamilie im Parfumregal stehen, ohne es zu wissen? Zeit für eine Schnuppersession!
Fougère FAQ:
Fazit
Dieses berühmte Zitat soll von Paul Parquet persönlich stammen: „Wenn Gott Farnen einen Geruch mitgegeben hätte, würden sie nach Fougère Royal duften.“ Es mag eine künstlich geschaffene Komponente gewesen sein, die dem Fougère zum Durchbruch verholfen hat. Aber im bunten Potpourri der Duftfamilien fügt sich erdig-süße Facette der Gegensätze ganz natürlich ein. Und der kraftvolle Tanz aus Aromen und Finessen übt noch immer dieselbe Faszination aus, wie vor einem Jahrhundert. Wer Parfums liebt, sollte sich die Düfte von Fougère nicht entgehen lassen.