Was bedeutet typgerechter Sonnenschutz und Eigenschutzzeit der Haut?
Je heller deine Haut ist, desto höher sollte allgemein der Lichtschutzfaktor deiner
Sonnencreme sein. Denn es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Melaningehalt deiner Haut und deinem natürlichen Hautton.Das Hautpigment
Melanin bietet deiner Haut einen Schutz gegen Sonnenbrand. Mit der Höhe des Melaningehalts steigt dementsprechend der Sonnenschutz. Während Menschen mit dunkleren Hauttypen von einer überdurchschnittlichen
Eigenschutzzeit der Haut profitieren, sind bei helleren Hauttönen geringere Melaninmengen vorhanden.
Hauttyp für den optimalen Sonneschutz bestimmen
Durch einen Hauttyp-Test kannst du den Sonnenschutz besser auf deine individuellen Voraussetzungen abstimmen. Seit 1975 wird hierfür die Skala des US-amerikanischen Dermatologen Thomas B. Fitzpatrick verwendet, die in sechs Hauttypen unterteilt ist. Es ist jedoch beachtenswert, dass es bei der Hauttypbestimmung fließende Grenzen begibt. Im Zweifelsfall solltest du dich daher durch einen professionellen Dermatologen beraten lassen.Die Einteilung in die sechs Hauttypen basiert auf Labormessungen und Probanden-Befragungen. Mit der folgenden Tabelle erhältst du einen Überblick zur Unterteilung:
Welcher Hauttyp bin ich - ist Sonne oder Schatten angesagt?
Bestimmte Merkmale helfen dir dabei, deinen Hauttyp zu bestimmen und den Sonnenschutz dementsprechend anzupassen. Augen- und Haarfarben sind jedoch oft nicht die ausschlaggebenden Anhaltspunkte. Vor allem Menschen mit einer relativ hellen haut müssen in erster Linie darauf achten, ob sie in der Sonne schnell bräunen.
Hauttyp 1: Eigenschutzzeit der Haut ist sehr gering
Sommersprossen und ein schneller Sonnenbrand sind genauso wie rote oder blonde Haare typische Anzeichen für den besonders hellen Hauttyp 1. Mit diesem Typ bräunt die Haut gar nicht oder kaum. Die Eigenschutzzeit in der Sonne liegt damit unter 15 Minuten. Unter diesen Voraussetzungen brauchst du im Sommer eine Sonnenschutzcreme, die dir mindestens den Lichtschutzfaktor 50 bieten sollte. Außerdem solltest du dich gerade im Sommer vorzugsweise im Schatten aufhalten. Gerade in der Mittagszeit besteht ein großes Risiko, einen Sonnenbrand zu erleiden. Gehe bestenfalls nur mit Sonnenhut und leichter Kleidung in die Sonne.
Hauttyp 2: Relativ schnelle Rötung der Haut
Beim hellen Hauttyp 2 sind Sommersprossen ebenfalls ein klassisches Merkmal. Während die Haut nur leicht bräunt, sind die Haare zumeist blond, hellbraun oder dunkelbraun. Mit diesem Hauttyp kannst du von einer Eigenschutzzeit zwischen 10 und 20 Minuten ausgehen. Darum sprechen insbesondere ohne vorherige Vorbräunung zumeist gute Gründe für eine Sonnenschutzcreme, die mit dem Lichtschutzfaktor 50 gekennzeichnet ist. Nach einer Urlaubswoche oder bei einem unterdurchschnittlichen UV-Index genügt manchmal der Faktor 30.
Hauttyp 3: Es kommt eher selten zum Sonnenbrand
Mit dem mittelhellen Hauttyp 3 gelingt es dir, dich relativ schnell zu bräunen. Zugleich sind braune und dunkelblonde Haare ein Merkmal des Typs. Obwohl du im Vergleich zu den beiden helleren Hauttypen damit seltener einen Sonnenbrand befürchten musst, bleibt der Sonnenschutz wichtig. Bei einer Eigenschutzzeit von bis zu einer halben Stunde ist zumindest ohne Vorbräunung meistens noch der Lichtschutzfaktor 30 empfehlenswert.
Hauttyp 4: Trotz schneller Bräunung ist ein Sonnenschutz unverzichtbar
Menschen mit dem bräunlichen Hauttyp 4 bekommen durch eine schnelle Bräunung nur selten einen Sonnenbrand. Braune oder schwarze Haare sind ein typisches Merkmal. Deine Eigenschutzzeit liegt mit diesem Hauttyp ungefähr bei 30 bis 40 Minuten. Wenn du damit eine Sonnenschutzcreme auswählst, sollte der Lichtschutzfaktor im Sommer nicht unter 20 liegen.
Hauttyp 5: Die Hautpflege nach dem Sonnenbaden ist besonders wichtig
Mit dem dunklen Hauttyp 5 bräunt deine Haut äußerst schnell. Die
Haare sind bei diesem Typ häufig
tiefbraun oder
schwarz. Weil die Eigenschutzzeit der Haut bei rund 60 Minuten liegt, ist ein Sonnenbrand damit eine Seltenheit. Trotzdem solltest du die UV-Belastung durch die Sonne nicht unterschätzen. Um einen sicheren Schutz zu gewährleisten, nutze Sonnencremes mit
Lichtschutzfaktor 10 oder 20. Hältst du dich sehr viel in der Sonne auf, kann es auch ein
LSF 30 sein. Wichtig ist zudem, dass du deine Haut mit
After-Sun-Produkten nach dem Sonnenbaden pflegst. Dadurch peppst du den Feuchtigkeitshaushalt der Haut wieder auf.
Hauttyp 6: Ein Sonnenbrandrisiko ist nur minimal vorhanden
Merkmale des sehr dunklen Hauttyps 6 sind ähnlich wie bei der Vorstufe. Ausgiebiges Sonnenbaden bringt dir allerdings nicht viel. Die Haut bräunt kaum nach. Dementsprechend bist du auch nur sehr selten von einem Sonnenbrand betroffen. Auf einen Basis-Schutz solltest du dennoch nicht verzichten. Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor 10 oder 15 stellen eine gute Wahl dar. Denke aber daran, auch deine Lippen oder die Handinnenflächen mit einem UV-Schutz zu versehen, da diese Bereiche sonnenempfindlich sind.
UV-Index - zusätzlicher Einfluss auf Sonnenschutz
Mit dem UV-Index gibt es neben deinem Hauttyp ein zweites Kriterium, das deine individuelle Eigenschutzzeit in der Sonne genauso entscheidend beeinflusst. Dieser Wert ist auch unter der Abkürzung UVI bekannt. Der
UV-Index nennt dir täglich für unterschiedliche Standorte die Intensität der Sonnentrahlung, die dich zum aktuellen Zeitpunkt erwartet.
Je intensiver die Sonne laut dem UVI scheint, desto besser solltest du deine Haut schützen. Somit gibt dir der UV-Index einen wichtigen Anhaltspunkt, sobald du eine Sonnencreme mit dem passenden Sonnenschutzfaktor auswählst.Vor allem die folgenden Standortmerkmale und Wettereinflüsse wirken sich auf den UVI aus:
- exakte Tageszeit
- derzeitige Bewölkung
- Reflexionen durch Schnee oder Sand
- Zustand der Ozonschicht
- geografische Höhe und Breite
Solange der
UV-Index bei
1 liegt, besteht lediglich eine
geringe gesundheitliche Gefährdung. Die UVI-Skala führt aber bis zum Wert 11+, der vor einer extremen Gesundheitsgefährdung warnt. Bei einem überdurchschnittlichen UV-Index solltest du dich nicht allein auf allgemeine Angaben über Sonnenschutz nach Hauttypen verlassen.Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, sich für eine
Sonnencreme mit einem stärkeren Lichtschutzfaktor zu entscheiden und zusätzliche Sonnenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Außerdem sind Wolken alleine kein Grund zur Entwarnung, weil oft trotz eines bewölkten Himmels bis zu 50 Prozent der UV-Strahlen durchdringen. Das Bundesamt für Strahlenschutz und der Deutsche Wetterdienst informieren dich täglich über den aktuellen UV-Index.
Wie lange darf ich in die Sonne?